Geschichtsworkshop „Vielfältig Geschichte erleben“ am 15. November 2022
Frau Alina Schulz und Frau Konstanze Helber hatten viel zu erzählen
Frau Alina Schulz von der Deutschen Gesellschaft e.V. erarbeitete zusammen mit den Schüler*innen der 9. Jahrgangsstufe die Zeit der doppelten Staatsgründung, den immer „kälter“ werdenden „Kalten Krieg“ und schließlich die Gründe, warum Deutschland im Jahr 1961 mit Mauern und Zäunen in zwei Hälften geteilt wurde.
Zeitzeugin Konstanze Helber erzählte daraufhin von ihrer aufregenden Jugend in der DDR. Schon sehr früh hatte sie gemerkt, dass dieser Staat Dinge von ihr wollte, die sie nicht zu geben bereit war. Deshalb versuchte sie, im Januar 1977 in einem umgebauten PKW versteckt in die BRD zu kommen. Über eine Fluchthilfeorganisation im Westen wurde alles organisiert. Aber die Flucht scheiterte und sie wurde im DDR-Frauenzuchthaus Hoheneck inhaftiert. Nach 27 Monaten Haft erfolgte 1979 die Entlassung über den Freikauf in den Westen. Zehn Jahre später, 1989 im Jahr der Friedlichen Revolution, spürte sie, dass sie die Haft immer noch belastete und ihr schlechte Gefühle machte. Bei einem Besuch des ehemaligen Frauenzuchthauses Hoheneck im Jahr 2004 traf sie die Entscheidung, über alle Erlebnisse zu reden.
Es war ein sehr interessanter und bewegender Vormittag, an dem uns die Unmenschlichkeit der DDR richtig klar wurde und wir nicht fassen konnten, dass es so etwas gegeben hat.