Die Hörgeschädigtenkunde ist eine besondere Erziehungs- und Bildungsaufgabe, die von Beginn an und durchgängig bis zum Ende der Schullaufbahn im Unterricht Berücksichtigung findet. Sie stellt einen Bezug zur Welt und Alltagsrealität hörgeschädigter Menschen her und soll Schüler*innen dazu ermutigen, mit ihrer Hörschädigung zu einer selbstständigen und sinnerfüllten Lebensgestaltung sowie zu persönlichem Lebensglück zu gelangen.
Die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit wird erreicht
- durch die Akzeptanz der eigenen Hörschädigung
- durch fundiertes Wissen über die eigene Hörschädigung
- und einen selbstbewussten Umgang mit der eigenen Hörschädigung.
Die Themen und Inhalte der Hörgeschädigtenkunde werden fächerübergreifend in allen Jahrgangsstufen umgesetzt.
Ausgewählte Themen der Hörgeschädigtenkunde:
- Die Anatomie des Ohres und den Hörvorgang kennenlernen
- Den sachgerechten Umgang mit Hörhilfen und weiteren technischen Hilfsmitteln erlernen
- Die Gehörlosen- und Schwerhörigenkultur kennenlernen (z.B. Kultur der Gebärdensprache, Vereinsleben)
- Medien für Hörgeschädigte kennen und nützen (z.B. Gebärdenapps, Bücher und Medien in einfacher Sprache)
- Sich mit dem Leben bekannter hörgeschädigter Persönlichkeiten auseinandersetzen
- Berufliche Wege ehemaliger Schüler*innen kennenlernen
- Das Leben mit Hörschädigung reflektieren und eigene Ressourcen wahrnehmen
- Möglichkeiten und Grenzen bei der beruflichen Ausbildung ausloten
- Die eigenen Kommunikationsbedingungen kennen und offen kommunizieren